jeudi 12 juillet 2007

Tag 25 - Mira

Ebenso motiviert wie bei Anisette gehe ich jetzt an Mira ran. Vielleicht sogar noch mehr, denn ich freue mich zusätzlich auf das Reiten. Er geht nach ein bisschen Arbeit sehr schön, jede Gangart, und er schnaubt schön ab. Ich freue mich, dass wir uns das erarbeitet haben. Als nächstes erarbeiten wir uns Sattel und Zaumzeug, und los geht es.
Kurz zusammengefasst - es läuft nicht gut. Sinngemäß, er läuft vorwärts im Viereck beim Freilauf, er läuft vorwärts bei den anderen unterm Sattel, aber er läuft nicht vorwärts unter mir. Mein Sitz, mein Gerteneinsatz, vielleicht meine Einstellung, oder selbsterfüllende Prophezeiung, ich weiß es nicht. Als ich ihn im Schritt soweit habe, trabe ich an, denn ich habe ein gutes Gefühl, außerdem habe ich kurz zuvor gelesen: "Das Pferd überträgt pro Minute 110 multidimensionalle Schwingungsimpulse auf den Reiter. Das Erstaunliche ist, dass diese Bewegungen genau jenen gleichen, die ein Mensch beim aufrechten Gehen ausführt. Eine solche Ganzkörper-Stimulierung aller Muskeln und Gelenke einschließlich des Gehirns lässt sich durch keine andere motorische Behandlung erzielen." Also los, kann ja nur gut sein. Es klappt ein bisschen weniger schmerzfrei als beim letzten Mal, leider fängt der Rückenmuskel sehr schnell wieder an zu schmerzen. Ich versuche durchzuhalten, aber leider kann ich nicht richtig sitzen, mache noch mehr Fehler, kann mich gar nicht koordinieren beim Leichttraben, alles geht den Bach runter. Mira geht nicht vorwärts, und ich muss Sophia bitten, ihn nochmal zu reiten, damit er nicht am nächsten Tag lahm läuft.
Ich einige mich mit mir selber, und auch Frau Sander schlägt das anschließend vor, dass ich bis auf weiteres im Schritt bleibe.
Geholfen hat mir abschließend eine Trockenübung, die ich mal hätte früher machen sollen. In Reiterhaltung gehen auf dem Boden, also Beine auseinander stellen und Oberkörper so aufrichten, wie ich das auf dem Pferd machen würde. Jetzt kann ich genau zeigen / fragen / spüren, wie weit das Kreuzbein vor soll, und ich kann auch weiter fragen, denn wenn ich das Kreuzbein so weit vorschiebe, wie ich es jetzt machen werde, dann habe ich das Gefühl, einen Buckel zu machen. Den Buckel beseitigt man durch Heben von C8; ich soll mich erstmal auf das Kreuzbein konzentrieren. Das ist Hilfe, wie ich sie brauche.
Ganz wichtig finde ich folgenden Gedanken: Frau Sander wundert sich, warum Miras linkes Hinterbein schwach wirkt, und ich berichte, dass auch bei Anisette das linke Hinterbein auf der linken Hand erst wieder an sich erinnert werden musste... Frau Sander vermutet eine Spiegelung meinerseits und fragt mich nach meiner Hüfte, ob die vielleicht einen Schiefstand hat. Schließlich stellt sie nach einem kleinen "Test" fest: meine linke Rückenseite ist stark verkürzt. Ich werde also an meinem Rücken mehr arbeiten. Sophia hat mir eine Übung gezeigt. Das geht auch nicht von heute auf morgen; aber ich bin optimistisch.

1 commentaire:

christine sander a dit…

Hier haben wir nun die Culprids.

1. Das Pferd kann die Zweifel und Selbstzweifel eines Menschen nicht einordnen. Repektlosigkeit ist nur eine von vielen möglicherweise unerwünschten Reaktionen.

2. Bei Beckenschiefstand und/oder anderen Abweichungen von der Norm kann der Bewegungsapparat des Pferdes nicht reibungslos funktionieren.

Tatsache ist, dass sich Abweichungen in beiden Bereichen bei entsprechendem Wollen sicher korrigieren lassen.

C.