jeudi 12 juillet 2007

Tag 24 - Mira

... aber der Wurm zieht seine Runden... Sophia und ich haben ausgemacht, dass sie mich heute mit Mira unterstützen wird. Ich habe sie gebeten, mal neben mir zu laufen und mir Hinweise in den jeweiligen Situationen zu geben, auf was ich beim Pferd achten muss. Zum Beispiel hatte ich immer noch nicht das „Schulter vor“ verstanden; sie hat mir jetzt mit ihren Schultern und dem Hinweis, von wo ich wie gucken kann, erklärt, wie es aussehen sollte. Das hat dazu geführt, dass ich zum ersten Mal bewusst auf die Schulterbewegung des Pferdes geschaut habe, während ich drauf saß und endlich gemerkt habe, wovon die anderen sprechen!
Vor dem Reiten steht aber Führen und Freilauf. Mira scheint zu spüren, dass ich mich ganz doll auf diese Einheit freue, und ich bin ansteckend. Er geht richtig super, er geht vorwärts, das innere Hinterbein ist immer unter dem Schwerpunkt, er trabt mit wunderschönen Schritten, ich kann erkennen, dass er in Haltung gegangen ist... Auch der Galopp sieht weich und flüssig und entspannt aus... Ich freue mich noch mehr auf 's Reiten! Noch ein kurzer Auflug zur Weide, weil die anderen nicht wieder von der Weide kommen – da wollen die Pferde nicht, die haben sich zu einem Freilauf auf der Weide entschlossen, das bedeutet für mich: freie Bahn mit Mira! Keiner, der im Weg steht, keiner, der sich schneller den Sattel geschnappt hat, alles schön und in Ruhe.... herrlich! Dann kommt die nächste Unterbrechung: zunächst wird Rahel auf Mira geführt. Das ist einerseits schade, weil Mira und ich in den Startlöchern schon mit den Hufen scharren, andererseits macht es unglaublich Spaß, dem kleinen Mädchen die Freude über das Reiten und die Pferde anzusehen... Und ich kann mit ein paar kleinen Tricks („Klatsch mal in die Hände, dann weiß Mira, dass er was gut macht“ und „spiel mal Vogel, breite deine Arme aus“) Rahel dazu bringen, sich nicht mehr an der Mähne festzuhalten. In mir steigt Freude auf, ich bin doch durch und durch Lehrerkind! Leider wird die Freude auch getrübt, je länger wir unsere Runden ziehen, desto mehr meldet sich mein Rücken, der bis dahin ruhig war, ich hatte ihn auch wirklich viel geschont und ihm viel Wärme gegönnt... Jede Runde mehr sagt er mir, dass er das viele Laufen durch den Sand gar nicht gut findet, und jede Runde mehr beschließe ich, das zu ignorieren, denn Rahel freut sich so, und ich will ja auch nicht zickig wirken... Ein Fehler, wie sich später zeigt.
Zunächst kommt noch ein weiteres Problem auf mich zu: Ich sitze auf Mira, und die Störungen sammeln sich: an einer Stelle bleibt Mira (verständlicherweise) immer wieder stehen, weil da 3 oder 4 Leute mit Möhren in der Hand sind. An der nächsten Stelle zappelt Ali hin und her, und schließlich arbeiten da 2 Leute an ihm, was aber zur Folge hat, dass immer einer inklusive weiterem Pferd auf dem Hufschlag quer steht. Immer wieder ausweichen, immer wieder bitten, dass der Hufschlag frei gegeben wird, immer wieder Mira klar machen, dass da zwar gerade eine Versammlung ist und alles durcheinander, wir aber weiter müssen... Dann wird auch in der Reitbahn gespielt, ich muss mir also zusätzlich aufpassen, ob gleich ein oder 2 Kinder auf den Hufschlag bzw mir vor das Pferd springen.... Hinzu der Frust von mir, die „gestorbene Hoffnung“, alleine und störungsfrei mit Mira und Sophias Hilfe arbeiten zu können...
Irgendwann reicht es; ich halte an, hole tief Luft, und versuche, die Schalter auf Null zu drehen, dann machen Mira und ich eine Runde, wo wir alles abschütteln und den Leuten zurückgeben, von denen wir was aufgenommen haben (auch, wenn die gar nichts dafür können, das ist ja mein Problem; aber einfach, dass ich mich befreie von meinen routierenden und sich ärgernden Gedanken...) . Das hilft, wir gehen beide befreiter. Und als Frau Sander vorschlägt zu traben, bin ich dabei, denn ich wollte heute eh wieder mit traben anfangen, und Mira und ich waren ja auch voller Elan. Wir traben an, und – Luft bleibt mir weg, ich kann nicht sitzen, nicht stehen, ich weiß nicht, wie ich mich halten soll, wenn er weiter läuft, ich weiß nicht, wie ich mich halten soll, wenn er anhalten wird.... Ich bin überhaupt nicht mehr Herr meines Körpers, das einzige, was ich schaffe, ist, die Schmerzenstränen zurückzuhalten. Ich bin sauer auf mich, ich habe doch gemerkt, wann es dem Rücken zu viel wurde. Und ich bin auch sicher, dass auch das ganze Drumrum sich auf meinen Rücken gelegt hatte. Schließlich gibt es Situationen, wo mein Rücken schmerzfrei ist, und dann gibt es Situationen, wo ich ihn spüre, und da auch in unterschiedlichen Stärken. Ich bin auch da sauer auf mich; hätte ich mal gleich was gesagt, wenn mich was gestört hat; schließlich kann ja keiner böse auf mich sein, wenn ich ihn ruhig bitte, mit seinem Pferd vom Hufschlag zugehen oder woanders zu spielen....
Lange Rede, kurzer Sinn, ich habe meine Fehler erkannt und werde es hoffentlich beim nächsten mal besser machen. Nur, wie ich bis dahin mit meinem Rücken weiter mache und ob vielleicht ein Besuch beim Physiotherapeuten sinnvoll wäre, muss ich für mich noch klären... Vielleicht eine professionelle Massage.....



Jetzt hatten wir eine Besprechung zu dem Thema Hufschlag etc, ich werde mich dem im nächsten Post widmen.

2 commentaires:

christine sander a dit…

test

christine sander a dit…

Diesen Kommentar schreibe ich nach unserem Gespräch am Donnerstag abend. Viel ist besprochen und angerührt worden. Ihr Rücken schmerzt oder droht zu schmerzen. Zu Pferd kehren Fehler zurück, die schon zu den Akten gelegt waren. Deshalb mein Vorschlag, die nächsten Tage dem Rücken zu widmen und der Verarbeitung.

Morgen möchte ich mich gerne selbst mit Mira befassen und mir ein Bild seines Ist-Status machen. Samstag ist Pause und Sonntag sehen wir weiter. Bitte nutzen Sie die Zeit wie besprochen dem Durch- und Vordenken der Haltungen und Bewegungen des menschlichen Bewegungsapparats zu Pferd. Ich bin zudem gespannt auf Ihre Ausführungen zum genannten Thema.

Bis morgen, C.