mercredi 27 juin 2007

Tag 9 - Mira

Mira, mein Lichtblick! Ich hab erst mal Freilauf mit ihm. Und Mira zeigt mir, dass ich doch mit kommunizieren kann und nicht alle Pferde, nur weil ich mit ihnen arbeite, plötzlich nicht mehr können. Ich übe alles, was mir Frau Sander so schön in der Theorie erzählt hat, und alles, was ich bei Frau Sander in der Praxis auch gesehen habe. Mira versteht, worum ich ihn bitte, sei es, dass er schneller, langsamer werden soll, dass er stehen bleiben oder Handwechsel machen soll. Er schaut mir beim Handwechsel direkt ins Gesicht, als ob er ebenfalls versucht, mich zu lesen. Und er schafft es! Ich bin überwältigt und überglücklich!
Ich habe mit Frau Sander besprochen, dass ich auf den großen Reitplatz mit Mira kann, um einfach mal auszuprobieren, wie er reagiert, wenn ich dieses Schulterdrehen etc mache. Das geht auf unserem normalen Reitplatz nicht, da ist einfach alles voller Pferde und Menschen und irgendjemand steht immer im Weg, und wenn man es selber ist... Hinzu kommt, dass da ja seine 2 Lieblingsplätze sind, zu denen er sofort hin würde, wenn er meine Schenkel nicht mehr einsetze.
Ich bin also auf dem Reitplatz, ganz „zweisam“. Ich habe einen Traum unter mir! Er wendet und dreht sich, nur auf einsetzen meiner Schulter und meines Blickes. Eine Stelle, da mag er nicht vorbei, da ist eine große Pfütze. Ich zwinge ihn nicht, habe vorher von Frau Sander ein bisschen über seine Geschichte gehört und akzeptiere jetzt einfach mal, dass er da ein Unwohlsein hat. Der Platz ist groß genug, um nur die Hälfte zu nutzen. Und die nutzen wir wirklich, machen viele Handwechsel, und ich spüre mehr und mehr, wie wir eins werden. Dann werde ich mutig. Bei der Besprechung hat Frau Sander gesagt, zum Antraben werden die Hacken nach unten gedrückt und die Schenkel angelegt. Zum Anhalten werden auch die Hacken durchgedrückt, und Florens und ich fragen uns, wie das Pferd mitkriegt, was es machen soll. Frau Sander antwortet, einerseits durch die angelegten Schenkel, andererseits spürt ein gutes Pferd das. Na, Mira, hast du das gehört? Dann man los! Ich drücke die Hacken runter, lege leicht meine Schenkel an, und – wir traben! Mein erster Trab mit Mira! Geplant war er ja eigentlich nicht, aber dieses Pferd in dem Moment nicht fragen, ob es das mit mir ausprobiert, wäre eine vertane große Chance gewesen! Mira reagiert sofort auf meine Hacken. Und ich spüre auch zusätzlich, dass sich meine Gesäßmuskeln anders aufbauen, wenn ich antraben will. Und meine „Vorwärts-Erwartungshaltung“ spielt sicher auch eine Rolle, dass Mira sofort versteht, dass er jetzt bitte antraben soll. Er hat einen sehr weichen Trab, und ich habe keinerlei Probleme auszusitzen. Ich hab ja auch keine Steigbügel, die ich verlieren könnte! Meine Steigbügel und ich, das kommt als Thema noch öfter vor! Aber mit Mira hier und jetzt nicht, da kommt gar nichts vor, was irgendwie stört! Ich kann mich ganz der Erfahrung hingeben, wie es ist, wenn Reiten so funktioniert, wie es im Himmel (oder wo auch immer!) gedacht worden war! DANKE, MIRA!!!!

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