mardi 19 juin 2007

Tag 1 - Fabian


Nach der Pause soll - nein: darf ich das, was ich mit Pinocchio gemacht habe, mit Fabian machen.

Er steht sehr viel ruhiger beim Putzen, was aber sicher auch damit zusammenhängt, dass nur vereinzelt Fliegen nerven.

Beim Führen merke ich, dass Fabian bedeutend mehr vorwärts geht als Pinocchio. Fabian sucht außerdem den Körperkontakt zu mir: er hält öfter sein Maul an meinen Unterarm, auch über einen längeren Zeitraum; beschnuppert mich; drückt seine Nüstern gegen mich... Ich bin im Zwiespalt: sicher spürt er, dass ich das sehr genieße, aber wir sollen doch arbeiten und vorwärtsgehen, nicht rumschäkern.... Ich erfahre später von Frau Sander, dass Fabian das gerne macht, und da sie es auch genießt, hat sie es ihm nicht abgewöhnt!
Ich übe anhalten und losgehen; das klappt unterschiedlich gut. Ab und an wirkt er beinahe griesgrämig, ich habe den Eindruck, dass er die Gerte und das Rumlaufen als einen Grund zum "schlechte Laune haben" sieht... aber ich kann mich täuschen, und je mehr Runden wir drehen, desto munterer wird er. Ich lobe ihn auch viel - mehr als Pinocchio, was wohl daran liegt, dass ich mich jetzt sicherer fühle als beim ersten Pferd. "Richtiges" Führen ist wichtig, und ich weiß jetzt, was mit "richtig" gemeint ist und bin weniger unsicher als vorher.

Auch Fabian reite ich, ihn allerdings mit dem Sattel. Der Sattel macht mir Bedenken, er rutscht wohl ziemlich hin und her, wenn man zu stark in einen der Steigbügel tritt. Aber ich gewöhne mich. Der Sattel besteht aus mehreren Lagen Filz. Er ist also nicht so starr wie die Sättel, die ich gewöhnt war. Das hat den Vorteil, dass ich immer noch viele Bewegungen des Pferdes spüre. Für jede Situation und jeden Pferderücken ist der Sattel nicht geeignet, aber für viele.
Ich sitze verspannter im Gesäß als ohne Sattel. Ich vermute, das hat damit zu tun, dass ich mich sehr darauf konzentriere, die Steigbügel nicht falsch zu belasten und auch nicht zu verlieren. An Tag 2 wollen wir die Steigbügel kürzer machen für mich, vielleicht hilft das als Entspannung.

Ich habe auch, im Vergleich zu Pinocchio, den Eindruck, dass Fabian ein bisschen mehr ruckelt in seinen Bewegungen... Vor allem, wenn ich die Hand gewechselt habe. Woran das liegt, und ob das wirklich so ist, werde ich noch rausfinden müssen.

Fabian schubbert sich zwischendurch mehrfach den Kopf am Vorderbein, das darf er noch, da auch er, wie alle anderen, sich erst wieder an alles gewöhnen muss.

Ich muss beim Reiten, das merke ich immer wieder, aufpassen, dass ich meine Schultern und meinen Hals-Nacken-Bereich nicht verkrampfe. Ich habe die schlechte Angewohnheit, die Schultern nach vorne rund zu machen, die Gründe kenne ich; ohne Pferd achte ich nicht immer darauf, sie zurück zu setzen; wenn, dann eher, weil ich merke, dass nun alles weh tut.
Auf dem Pferd, wo ich bewusst auf meine Haltung achte, merke ich, dass die Schultern in ihre alte Haltung zurückfallen, Sekunden nachdem ich sie nach hinten genommen habe.
Ich merke aber trotz der Anstrengung auch, wie gut es tut, den Rücken gerade auf aufgerichtet zu halten...

Mir fällt immer mehr von früher ein: Meine Reitlehrerin, die schon beinahe schreit "guck hin wo du hin willst".... Ein Buch über das Reiten, wo stand, dass der Reiter zwischen die Ohren des Pferdes auf seinen Weg gucken soll....
Zwischenzeitlich komme ich durcheinander, wenn ich zum Wenden / in den Ecken noch den Schenkel einsetze, weil meine Schulter nicht ausreicht; dann fällt mir der Spruch meiner Reitlehrerin ein "treib ihn mit dem Schenkel in die Ecke"...

Eine wunderbare Erfahrung, die sich schon mit Pinocchio angedeutet hat, mit Fabian aber überwältigend ist: zum Anhalten reicht es vollkommen aus, wenn ich meine Hacken durchdrücke. Ich muss nicht am Zügel ziehen oder zerren, nur die Hacken nach unten drücken, und das Pferd steht!


Ich steige auch von Fabian ohne Tisch ab, und anschließend darf er mit seinem Kumpel auf die Weide. Ich bedanke mich auch bei ihm, und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit und seine Schäkereien!

Aucun commentaire: