lundi 25 juin 2007

Tag 8 - Pinocchio


Regen, Regen. Aber nicht so viel wie gestern! Und ich hab zwar noch mit meinem Problem zu kämpfen, aber das ist beiseite geschoben, sobald ich die Pferde sehe! So soll das sein! Schön!
Also Pinocchio... wir haben DEN Trensenkampf schlechthin. Trotz großen Apfelstückes. Ich hab beschlossen, ich ändere meine Taktik wieder. Denn durch den Apfel in der Gebisshand hab ich natürlich weniger Spielraum, meine Hände einzusetzen und schnell zu reagieren, wenn gerade die Chance besteht, das Gebiss reinzuschieben, er aber den Kopf gleichzeitig hochreißt. Also Apfel erst hinterher.
Beim Mittag haben wir über Steigbügel gesprochen, die eigentlich gleich lang sind und in der Länge, die man immer hat; die aber plötzlich ungleich in der Länge scheinen. Das hat damit zu tun, wenn das Pferd im Rücken schief ist. Ich steige auf Pinocchio, und genau dieses "ungleich-Gefühl" ist sofort vorhanden. Ich verbringe den ersten Teil des Reitens damit, den Sattel und mich zu wurschteln und Pinocchio weiter vorwärts zu reiten. Schließlich habe ich Erfolg, ich spüre keinen Längenunterschied mehr. Noch ein größerer Erfolg sogar ist zu verbuchen: Ich spüre ganz genau den Moment und die Bewegung, als Pinocchio im Rücken hochgeht! Das hätte ich nie zu träumen gewagt, aber seit heute kann ich mitreden, wenn es um diese Erfahrung geht!
Ich probiere meinen Sitz neu aus. Wir haben heute über Dermatome und ihre Rollen gesprochen und dabei hat sich heraus gestellt: wenn der Reiter die Knie und die Füsse leicht ausdreht, dann hat er Kontakt mit den Dermatomen S2 und S3, und das wiederum wirkt sich positiv auf das Pferd aus! (Darüber schreibe ich noch ausführlicher in einem eigenen Post!) Also übe ich heute das, was ich jahrelang vermeiden sollte! Ich bin etwas unsicher, fühle mich wie ein kleiner Frosch; mir kommt auch das Bild einer Tasse mit abstehenden Henkeln in den Sinn. Aber so schlimm scheint es gar nicht zu sein, denn der Kontakt ist ja vorhanden, es kann also nichts zwischen meinen Beinen und dem Pferdebauch durchfliegen, und ich höre auch niemanden meckern, geschweige denn lachen!
Nachdem ich mich eine Weile auf meinen Sitz konzentriert habe, gehe ich das nächste Projekt an: den Trab auf Pinocchio! Ich trabe immer die Längsseite, die "bergauf" führt (es ist nur ein kleiner sanfter Anstieg). Ich merke, dass ich zunächst sehr wackel und versuche gleich leichtzutraben. Es braucht einige Längsseiten, dann merke ich, dass ich mich eingewöhnt habe, nicht mehr ganz so schlimm wackel. Ich habe das Gefühl, sehr hoch zu sein, wenn ich mein Gesäß hebe, das kann aber evt auch daran liegen, dass ich schlicht kleinen, flotten Ponytrab gewöhnt bin. Bei Großpferden hatte ich schon immer dieses Gefühl des "zu hoch Aufstehens".
Dann will ich versuchen auszusitzen. Das klappt zunächst gar nicht, ich verliere fast die Steigbügel und fühle mich nicht so gut, doch auch das klappt von Runde zu Runde besser. Die Situation mit den Steigbügeln verbessert sich nicht so schnell, aber das Sitzenbleiben wird einfach, weicher. Ganz stark hilft mir dabei die Konzentration darauf, das Kreuzbein vorgeschoben zu lassen. Ich habe das Gefühl, durch dieses Vorschieben presse ich mich richtig tief in den Sattel. Erstaunt stelle ich auch fest, wie ruhig ich meine Hände am Ende der Längsseite beim Trab halten kann. Ich weiß noch nicht, ob es daran liegt, dass Pinocchio sich schon darauf vorbereitet, wieder Schritt zu gehen, oder ob ich genau diese Länge / Zeit brauche, um mich körperlich einzurichten. Auf jeden Fall genieße ich jede Längsseite im Trab mehr als die vorige!
Zufrieden höre ich auf. Pinocchio wird abschließend noch auf dem kleinen Platz im Trab longiert. Das wird aus verschiedenen Gründen gemacht. Zum Dehnen für ihn, für seine Kondition und deren Aufbau, und schließlich auch um ihn noch eine Weile an das Gerade-gerichtet-sein-Gefühl gewöhnen zu lassen!
Sein rechtes Vorderbein scheint ein bisschen mehr Gewicht zu tragen als das linke. Das passiert wohl durch die Schräge: wenn das rechte Hinterbein schwach ist, wird das mit dem rechten Vorderbein wieder "aufgefangen". Aber im großen und ganzen ist Frau Sander sehr zufrieden mit ihm, v.a. wenn man sein Alter (15) und seinen Trainingsstand betrachtet!
Von Jana bekommt er ein großes Stück Apfel zur Belohnung!

2 commentaires:

christine sander a dit…

test

christine sander a dit…

Ein Grund ist für das anschliessende Longieren ist schon auch, um mir vom Boden ansehen zu können, was ich zuvor im Sattel erreicht habe:

Sind die Bewegungen locker, ausgreifend und gleichmäßig? Oder tritt ein Bein anders als die anderen, kürzer zum Bespiel oder nicht in der Spur (wie auf Schienen).

Pinochio hat beim Longieren heute zu viel Gewicht auf dem rechten Vorderbein gehabt. Dies
hat sich auf der linken Hand gezeigt und dabei ist es auch in den ersten Runden einige male zu Taktfehlern gekommen.

Jetzt da der Schritt gut und der Trab immer besser klappt können wir also die Praxis der Geraderichtung in Angriff nehmen. Dabei werden wir jedoch stark auf Pinochios Alter Rücksicht nehmen müssen, also alles in Maßen und viel Zeit zum Üben geben.