mardi 19 juin 2007

Tag 2 - Pinocchio

Kein Muskelkater!!! Dafür äußerst gute Laune!!! Bin nur etwas müde, das Blogschreiben hat mehr Zeit in Anspruch genommen als erwartet... aber das wird wohl am Anfang normal sein, wo noch alles neu ist...

Ich habe gestern was missverstanden:
"Auf den dünneren Zügel kann ich einwirken, indem ich mit meinem Ringfinger arbeite." Das stimmt nicht, mit dem Ringfinger wirke ich ebenfalls auf den dicken Zügel ein. Den dünnen Zügel lasse ich im Augenblick noch außer acht, er hängt durch.

Heute waren die Mücken und Bremsen sehr "anhänglich", schlimmer noch als gestern.
Ich hatte heute mehr Verständnis für die dadurch bedingte Unruhe der Pferde, denn mir ist eingefallen, wie genervt ich gestern von einem Insekt war, das mir beim Führen immer um den Kopf geschwirrt ist... wie die Pferde fange ich an, unruhig zu werden, hin und her zu schlagen - mit meinen Händen zwar, aber Unruhe bringe ich so auch rein.... ebenso wie mein Kopfschütteln. Und seit heute schon das hektische Suchen: Ist eine Bremse in der Nähe? Mich hat heute eine erwischt, und das tut weh!!!

Pinocchio ist wie zu erwarten sehr unruhig, stampft und stampft und wehrt sich gegen die Insekten... Ich habe jetzt gehört, dass er das oft macht; verstärkt aber bei schlechter Laune. Die kann ich nachvollziehen, wie schon beschrieben!

Beim Putzen der Pferde merke ich, dass ich bei großen Dreckstellen doch immer wieder die rechte Hand benutze; da ist mehr Kraft drauf, stelle ich fest.

Beim Führen ist mir gleich aufgefallen, dass er sich nicht hat ziehen lassen bzw ich ihn nicht gezogen habe. Wir haben gleich anfangs geklärt, dass er gehen soll(ich bin gleich zügig los, und habe auch gleich mit der Gerte gepuschelt, wenn ich gemerkt habe, dass er wieder trotten will . Es hat auch diesmal mit dem Timing geklappt, ich hab aufgehört, als es gut lief, auch wenn ich gar nicht so sicher war, ob das an Zeit schon reicht. Aber wenn es gut läuft, wird es wohl gereicht haben...
Ich habe mit ihm heute auch mehr Kontakt gesucht, ihn viel gelobt, wenn er gut angehalten hat oder auch wenn er richtig vorwärts gegangen ist. Ich hab ihm auch gesagt, wenn ich was nicht so gut fand. Ich grübel darüber nach, ob das sinnvoll ist oder nicht. Die einzelnen Worte versteht er nicht, klar. Es ist also mein Tonfall, bzw etwas, was vielleicht zusätzlich von mir gesendet wird. Meinen Unmut, meine ich damit. Ich weiß, dass der transportiert wird. Die Frage ist: nützt es was, wenn ich vorwurfsvoll sage "na, das war aber nicht so toll" und ihm NICHT den Hals klopfe? Eigentlich würde ich immer sagen, dass das Tier sich über den sozialen Kontakt, die Ansprache freut, und somit sich belohnt fühlt... Auch fällt mir auf, dass ich sehr viel mit den Pferden rede, wenn ich trainiere. Von "nein, da lang, nicht hier" über "guck mal, da ist dein Freund" bis hin zum hundehaltertypischen hohen "ja feiiiiiin". Mir fällt ein, bei Hunden wird ja auch - von mir zumindest - ein Signal gegeben und nicht stundenlang eine Rede gehalten... Ich muss nachschauen, wie das in Büchern steht, was da geraten wird und vor allem warum. Ist es vielleicht auch pferde-individuell? Auf jeden Fall für mich eine spannende Frage, warum ich mit Hunden bei der Arbeit klar bin, bei Pferden in bestimmten Situationen evt sehr unklar (für das Pferd).

Pinocchio lässt sich besser trensen - ich musste zwar wieder zwischen seine Kiefer gehen, aber er hat den Kopf nicht so hoch geworfen. Ich werde das nächste Mal versuchen, mit Futter um das Gebiss zu überzeugen, vielleicht klappt das besser. Bestechung, die funktioniert, ist besser als rohe Gewalt, finde ich zumindest.

Ich reite ihn wieder ohne Sattel, und ich achte ganz genau darauf, wie ich sitze, wo ich entspanne, verkrampfe. Denn: mein erste Arbeit besteht darin, die Beine entspannt auch MIT Steigbügeln zu halten. Also versuche ich, herauszufinden, wie ich sitze und was ich wo ohne Sattel fühle. Ich merke, dass ich mit vollem Gesäß und vollem Gewicht auf dem Pferderücken sitze. Ich denke an meine letzten Zahnarztbesuche: Ich liege zunächst verkrampft in diesem Stuhl, merke es dann und befehle mir: "Entspannen. Loslassen." Vielleicht ist das der Trick: ich werde also bei Fabian mir befehlen, mich "voll hinzusetzen", nicht nur mit einigen Körperpartien, weil die anderen so verspant sind, dass sie "höher" als der Rest liegen...

Was mir auch aufgefallen ist: ich schaffe es nicht immer, das Pferd ausschließlich mit der Schulterdrehung zu lenken, woran das liegt, weiß ich noch nicht. Bin ich nicht eindeutig genug? Bin ich in einer solchen Erwartungshaltung, dass der (psychische) Druck zu groß ist? Für mich? Für das Pferd? Vielleicht sollte ich mal, wenn ich allein auf dem Platz bin, ausprobieren, wie das Pferd wann läuft, wenn ich was mache.... Kontrolliertes "Rum-eiern" sozusagen...

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